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...in der Geschichte wohnen

Artland

Eine fruchtbare Kleinregion entlang des Flusses Hase, die einst die Kornkammer des Osnabrücker Fürstbistums war.

Der relative Wohlstand der Bauern drückte sich in einer beeindruckenden Baukultur aus. Die Höfe sind imposante niederdeutsche Hallenhäuser, in denen Ernte, Vieh und Mensch geborgen waren.

In den Stuben traf man auf prächtige Eichenmöbel und hochwertigen Hausrat. Ackerbau und Pferdezucht standen in hoher Blüte.

Viele Zeugnisse der Artländer Kultur haben sich vor Ort erhalten, so dass das Artland sogar auf die Vorschlagsliste zum UNESCO-Weltkulturerbe gelangte.

Heute ist das Artland aber auch bekannt für Kultur- und Sportereignisse der Spitzenklasse: Die Quakenbrücker Musiktage, den Pferderenntag oder die Artland Dragons in der Basketball-Bundesliga!

Heuerhäuser

Im Artland gehörten zu jedem großen Bauernhof mehrere Heuerhäuser. In ihnen wohnten die Familien der Heuerleute, die die Häuser in einer Kombination von Pachtgeld ("Heuer") und Arbeitsleistung auf dem Hof gemietet hatten.

Viele gingen einem weiteren Gewerbe nach, etwa einem Handwerk oder wanderten als Saisonarbeiter nach Holland.

In ihrem Inneren waren die Heuerhäuser kleine Abbilder der großen Artland-Höfe mit der Diele und seitlichen Ställen für einige Schafe, Schweine oder eine Kuh, dem quer durch das Haus reichenden Flett mit der offenen Feuerstelle, mit dem Kornboden und dem Wohnteil im hinteren Kammerfach.

Hausgeschichte

Das Heuerhaus Beuke ist eins von ehemals drei zu der Hofstelle Beuke in Wehdel gehörigen Heuerhäusern. Die Jahreszahl 1748 im Giebel stellt vermutlich das Baujahr des Fachwerkes dar. Allerdings kann es, alten Landkarten zufolge, um diese Zeit noch nicht an seiner heutigen Stelle gestanden haben. Es ist davon auszugehen, dass eine zweite Inschrift - 1850 - das Jahr der Umsetzung ins Wehdeler Feld markiert. Häuser an andere Stellen zu versetzen, war früher durchaus üblich.

Das Heuerhaus wurde von Heuerleuten bewohnt, die unter einfachsten Bedingungen lebten. Um 1900 brachen frühere Bewohner von hier zur Auswanderung auf, eine andere Familie bezog die Heuerstelle.

Auch im Artland ging nach dem zweiten Weltkrieg die Zeit des Heuerlingswesens zu Ende. Nach dem Tod der letzten Bewohner wurde das Haus als Wochenenddomizil vermietet, bevor sich der heutige Besitzer für eine denkmalgerechte Sanierung entschied.